Die Digitalisierung ist Treiberin des Wandels: sowohl in technologischer, wirtschaftlicher, kultureller wie auch sozialer Hinsicht. Im Gesundheitswesen liegt uns das Wohl von betreuten Menschen am Herzen. Unterstützen uns dabei Heim 4.0, Robotik, digital matching oder bspw. das elektronische Patientendossier?
Wir versprechen uns mit der Digitalisierung unter anderem Effizienz und zeitgleich Vereinfachung. Der Weg dahin ist nicht leicht. Es gilt die richtigen Routen zu bestimmen und das Tempo so zu wählen, dass die Kräfte (Ressourcen und Mittel) auch bis ins Ziel (und darüber hinaus?) ausreichen. Die Erwartungen sind hoch: Im persönlichen Umfeld nutzen und gewöhnen wir uns in kleinen Etappen an die Vorzüge der Digitalisierung und nutzen Tools, Apps und Geräte, um interaktiv zu kommunizieren oder unseren privaten Haushalt zu organisieren. Im professionellen Bereich des Gesundheitswesens, in dem zusätzlich zu den technischen Errungenschaften die Daten- und Informationssicherheit hoch sensibel sind, ist die Nutzung neuer Technologien und Services weit komplexer und muss geplant erfolgen. Unterschiedlichste Systeme müssen miteinander kommunizieren können und dabei strenge Richtlinien einhalten. Gut eingesetzte und durchdachte digital unterstützte Prozesse sollen die grösstmögliche Sicherheit garantieren. Die Verantwortung an Systeme zu delegieren, erscheint mir dabei aber weder realistisch noch erfolgsversprechend
zu sein.
Um die Wirkung der Digitalisierung bzw. digitale Prozesse wirksam nutzen zu können, braucht es das Grundverständnis, dass die Verantwortlichkeit der Mitarbeitenden für ihre Arbeit nach wie vor im Zentrum steht. Im Gesundheitswesen ist die Umsetzung dann erfolgreich, wenn Systeme untereinander optimal vernetzt sind und vollumfänglich mit den Arbeitsprozessen der Mitarbeitenden verbunden sind.